Alte Wege in Lürschau

Das heutige Lürschauer Gemeindegebiet weist neben der noch im örtlichen Straßennetz und darüber hinaus im nördlich angrenzenden Naturschutzgebiet erkennbaren historischen Ochsenwegtrasse weitere wege- und landeskundlich bedeutende Sachverhalte aus. So gibt ein Blick auf die „Special Charte der Gegend um Schleswig“ (Neynaber/Hemsen 1761) bedeutende Details zu erkennen. Die Karte zitiert einen nach „Schubuy“ (Schuby) und „Hüsbuy“ (Hüsby) in Richtung „Klein Dennewerck“ (Klein Dannewerk) führenden „Weg von Rendsburg nach Flensburg“. In den genannten Orten hat sich dafür bis heute der Straßen- und Wegename „Ochsenweg“ erhalten.

Leider bietet diese Karte keinen Aufschluss des in Richtung Idstedt zu vermutenden Abzweiges der Trasse von dem ebenfalls kartierten „Weg von Schleswig nach Flensburg“. Südlich der Passlage zwischen Arenholzer See und (ehemaligem) Rethsee beschreibt sie aber sehr detailliert ein aus fünf Paralleltrassen bestehendes Wegebündel, deren östlichste der genannte Schleswig-Flensburger Weg ist. Er entspricht i.Ü. der vom Kartographen Johannes Mejer 1649 verzeichneten, von Norden auf Schloß Gottorf und Schleswig zuführenden „via regia“ („Königsweg“). Dabei passierte sie den „Ruge Krogh“ (i.e. „rauher Krug“), der bereits 1575 als Gasthaus belegt ist und bis heute – allerdings in Abmilderung seines Namens zu „Ruhekrug“ – fortbesteht. „Königsweg“ hat sich als Straßenname nicht in vergleichbarer Weise wie „Ochsenweg“ verewigt, doch gibt es an der Flensburger Straße in Schleswig als Reminiszenz noch den Einrichtungsnamen „Hof Königsweg“, wie auch ein von Norden her auf die Gottorfer Schlossinsel zuführendes Wegestück „Königsallee“.

Abb. 1. Die Schleswiger Landenge. „Special Charte der Gegend um Schleswig“ (Karte der militärischen Landesaufnahme von C.H. Neynaber u. J.C. Hemsen 1761). Rot gerahmt: Ausschnittsvergrößerung.

Abb. 2. Ausschnittsvergrößerung, s. Abb. 1. „Lürschauer See“: heute „Arenholzer See“. Der kartierte „Rethsee“ ist heute trockengelegt. Erhalten und als „Rethsee“ bezeichnet blieb nur das kleine, in der Karte als „Königs Dam“ – Dam (dän.) = Teich – bezeichnete Gewässer.

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