Oversigt Dannewerk:
”Ochsenweg” (Oksevej) i kommunen Dannewerk, distrikt Schleswig-Flensburg
Landsbyen Dannewerk er opkaldt efter det monumentale arkæologiske mindesmærke Danevirke. I juli 2018 blev det sammen med vikingebyen Haithabu optaget på UNESCOs verdensarvsliste. Med sine 16 km lange og delvist forskudte forsvarsværker er Danevirken det største arkæologiske monument i Nordeuropa og
blokerede fra det 5. til det 12. århundrede den eneste gamle langdistance mod nord.
I bydelen Klein Dannewerk opdagede man i 2010 ved arkæologiske udgravninger endda den torgesikrede adgang, den såkaldte »Wiglesdor«. Fra det 9. århundrede førte vejen til Kongeriget Danmark, og i middelalderen blev den til »Ochsenweg« (oksevejen), da tusinder af okser drevet sydpå i flokke, satte deres præg på den fra det 13. århundrede. Selv i dag er hovedvejene i de nærliggende landsbyer Lyrskov, Skovby, Husby og Dannewerk opkaldt efter denne spektakulære begivenhed som »Am Ochsenweg«. Syd for vejen til Lille Rejde er et ca. 1.000 m langt, originalt stykke af langdistancen bevaret. Det er fredet.
En gamel rute eksisterede allerede før Danevirke blev bygget. Det arkæologiske bevis herfor er den perlekædeagtige række af over 80 gravhøje fra den ældre bronzealder (1700 – 1100 f.Kr.), der ligger lidt vest for Ochsenweg-ruten. Det betyder, at en gamle vej allerede løb her for næsten 4.000 år siden!
Danevirke-museet fortæller i dag om monumentets og områdets spændende historie.
Summary Dannewerk:
The Oxen Trail in the municipality of Dannewerk, Schleswig-Flensburg district
The village of Dannewerk is named after the archaeological monument „Danewerk“ (Danish: Danevirke). In July 2018, it was added to the UNESCO World Heritage List, along with the Viking settlement of Haithabu. With its more than 16 km long, partly staggered defensive walls, it is the largest archaeological monument in Northern Europe.
From the 5th to the 12th century, the Danevirke blocked the only long-distance route north by land. In 2010, archaeological excavations in the Klein Dannewerk district even uncovered a gated passageway, the so-called „Wiglesdor.“ Leading into the Kingdom of Denmark from the 9th century onward, the path became known as the „Ochsenweg“ (Cattle Trail) in the Middle Ages, as thousands of oxen driven south in herds left their mark on it from the 13th century onward. Even today, the main roads of the neighboring villages of Lürschau, Schuby, Hüsby, and Dannewerk are named „Am Ochsenweg“ (Ox Trail) after this spectacular event. South of the road to Klein Rheide, an approximately 1,000-meter-long, original section of the path has been preserved. It is a listed monument.
An old land route existed even before the construction of the Danevirke. Archaeological evidence of this is the string of over 80 burial mounds from the Early Bronze Age (1700–1100 BC) just west of the Oxen Way route. This suggests that an old route ran here almost 4,000 years ago!
The Danevirke Museum today provides information about the fascinating history of the monument and its surroundings.
Der Ochsenweg in Dannewerk
Die Straße „Am Ochsenweg“ entspricht in der Gemeinde Dannewerk der historischen Trasse.
Dannewerk ist reich an archäologischen Denkmälern. Deren bedeutendstes ist das namengebende „Danewerk“ (dän. Danevirke), eine heute noch über viele Kilometer im Gelände erhaltene Wallanlage, die zwischen innerer Schlei bei Schleswig und Haithabu sowie Hollingstedt am Treenefluss die „Schleswiger Landenge“ auf einer Länge von 16 km abriegelte. Im Laufe der Zeiten immer wieder ausgebaut und erneuert, schuf man so über die Jahrhunderte zum Teil gestaffelt liegende Verteidigungsanlagen in der Gestalt von Wällen und Mauern bis hin zu hölzernen Seesperrwerken. Über die umfangreiche Geschichte dieses im Range eines UNESCO-Welterbe stehenden Denkmals informiert das Danevirke-Museum im Ort.
Das Danewerk bei Kurburg, Blick nach Osten: Sog. Margarethenwall, bzw. Hauptwall.
Neynaber/Hemsen 1761. Genordeter Kartenausschnitt mit Altwegeführungen.
Das Danewerk sperrte neuesten archäologischen Forschungen zufolge vom 5. bis zum 12. Jahrhundert den einzigen landseitigen Zugang nach Norden, ab dem 9. Jahrhundert damit auch den Zugang zum frühen Königreich Dänemark. Er wird in schriftlichen Quellen jener Zeit, den „Fränkischen Reichsannalen“, als „Wiglesdor“ bezeichnet. Im Zuge archäologischer Ausgrabungen des Jahres 2010 gelang seine Lokalisierung am heutigen Straßendurchstich des „Hauptwalls“ im Ortsteil Klein Dannewerk. Der damit verbundene alte Weg wird landeskundlich als „östlicher Heerweg“ bezeichnet und erhält im Mittelalter nach dem jährlich im Frühjahr wiederkehrenden Ereignis der Magerviehtriften den Namen „Ochsenweg“. Die dänische Forschung lässt hingegen seit einer grundlegenden Studie von 1930 am Danewerk den bis Viborg in Mitteljütland laufenden „Hærvej“ (Heerweg) enden, bzw. beginnen.
Archäologische Landesaufnahme (1998), Kartenausschnitt mit Verlauf des Ochsenweges zwischen Schuby und Dannewerk.
Originales Wegestück des Dannewerker Ochsenweges, Blick von Süden (1996)
Originales Wegestück des Dannewerker Ochsenweges, Blick von Süden (1980er Jahre).
Die vielfältige Geschichte des Altweges hat auch am Danewerk ihre Spuren hinterlassen. Denn südlich der Straße nach Klein Rheide ist ein ca. 1.000 Meter langes, beiderseits von Knickwällen gesäumtes originales Wegestück erhalten geblieben. Es endet heute, den zur Befestigungsanlage Danewerk gehörenden „Kograben“ schneidend, am Zaun des militärischen Geländes „Fliegerhorst Jagel“, dessen älterer Gemarkungsname sicher nicht zufällig „Ochsenlager“ ist! Denn die Wegesperren des Danewerks boten im Mittelalter zu den hohen Zeiten der Ochsentriften auch hervorragende Kontrollmöglichkeiten des Handelsgeschehens. Hier gab es also vor Ort sowohl die Möglichkeit, die Verzollung der Ochsenherden zu organisieren, als auch diese für eine notwendige Rast an der im Bereich „Ochsenlager“ fließenden Rheider Au zu tränken. Direkt am alten Walldurchlass, dort wo heute das Danevirke-Museum liegt, befand sich einst der „Rote Krug“ mit einer „Zollstube“, in der nötige Formalitäten des Gottorfer Zolls abgewickelt werden konnten. Denn die Einnahmen durch Zoll trugen nicht unerheblich zur Finanzierung des landesherrlichen Haushaltes bei!
Die einstige Bedeutung des „Ochsenweges“ am Danewerk ist ferner aus seiner stattlichen, bis zu 20 Meter von Knickwall zu Knickwall messenden Breite zu erahnen. Nördlich dieser unter Denkmalschutz gestellten Altwegetrasse trägt die bis Schuby führende Straße noch heute den Namen „Am Ochsenweg“, und auch weiter im Norden gehört sein Trassenverlauf zum Erscheinungsbild des Ortes Lürschau. Südlich des Fliegerhorstes hat der „Ochsenweg“ ebenfalls imposante Eindrücke hinterlassen: In der Gemeinde Kropp liegt im sogenannten Kropper Busch eine in weiten Teilen ursprünglich anmutende, über eine Länge von 7 Kilometern erhaltene, pistenartige Altwegeführung. Archäologische Ausgrabungen des Jahres 2022 im örtlichen Gewerbegebiet erbrachten hier gar den Beweis, dass der Altweg bereits im 3. Jahrhundert n. Chr. vorhanden war!
Alte Postkarte mit Dannewerker Ortsmotiven, li. oben Gasthof „Rothenkrug“, Aufnahme vor dem Brand 1962.
Und in der Tat eignet sich kaum ein anderes Altwegestück so gut für Überlegungen des „Ochsenweg“ – Alters wie das Dannewerker! Denn schon aus der Plausibilität heraus ergibt sich eine gewichtige Schlussfolgerung: Was wollte man mit der Wallanlage sperren, wenn nicht einen (Heer-) Weg? Damit wäre das Wegealter für das 5. Jahrhundert gesichert, den Kropper Ausgrabungsdaten zufolge dann sogar 2-3 Jahrhunderte früher! Hinweise auf ein noch höheres Alter entnehmen wir dann dem Nachweis von ehemals mehr als 80 Fundstellen bronzezeitlicher Grabhügel, die in geringer Entfernung auf einer Länge von 3 Kilometern westlich der heutigen Ochsenweg-Trasse perlschnurartig aufgereiht liegen. Zusammengenommen verkörpern sie im Sinne der Prähistorischen Archäologie einen Grabhügelweg, der in die ältere Bronzezeit (1.700 – 1.100 v. Chr.) weist. Wir erhalten so einen Hinweis auf das Alter der zum mittelalterlichen „Ochsenweg“ führenden Wegesituation im Bereich des Danewerks: Es läge demnach bei fast 4.000 Jahren!
Dannewerker Grabhügel „Tweebargen“ (dän. „Danhøje“) nördlich des Kograben.
