Der Ochsenweg in Lürschau
In Lürschau weist die Straße „Am Ochsenweg“ noch auf den alten Wegeverlauf hin. Nördlich der Einmündung in die „Dorfstraße“ blieb im Bereich des dortigen Landschaftsschutzgebietes in Passlage zwischen Arenholzer See und (ehemaligem) Rethsee ferner ein Trassenstück als sandiger, von Dünen gesäumter Heideweg erhalten. Es ist heute eines der ursprünglichsten Altwegedenkmale Schleswig-Holsteins.
Das beschriebene Gebiet ist der Rest einer im Mittelalter noch großflächigen Heidelandschaft. Der Chronist Adam von Bremen (geb. vor 1050, gest. vermutlich 1081/85) erwähnt sie in Verbindung mit der Schlacht auf der „Lürschauer Heide“ (1043). Überlieferungen zufolge fand hier der Kampf zwischen norwegisch-dänischen Wikingern und einer auf Heerfahrt befindlichen slawischen Armee statt. Die slawischen Eindringlinge wurden damals von König Magnus dem Guten (1024 – 1047) vernichtend geschlagen. Nordische Quellen des 13. Jahrhunderts berichten dann von der „Hlyrskogheithi“, woraus sich ferner der dänische Ortsname „Lyrskov“ ableitet.
Abb. 2. Die Schleswiger Landenge. Karte der militärischen Landesaufnahme (C.H. Neynaber u. J.C. Hemsen 1761) und Ausschnittsvergrößerung des Bereiches Lürschau.
Die alte Wegesituation von Lürschau ist heute noch weitgehend nachvollziehbar. Über letzte Veränderungen gibt die aktuelle Ortsbeschreibung Auskunft. Demnach wurde der Verlauf des „Ochsenweges“ erst im Jahre 1955 im Zuge der Asphaltierung der neuen Straße von Schuby nach Wilhelmslust („Dorfstraße“) zum Nebenweg. Bei der Gelegenheit fand eine Begradigung statt, indem man einen Zipfel des Arenholzer Sees – in der Karte von 1761 Lürschauer See genannt – zuschüttete.
Die 1967 eröffnete Schnellstraße (B76, heute L317) von Schleswig nach Flensburg schnitt schließlich die Straße „Am Ochsenweg“ so ab, dass sie seither am südlichen Ortsrand als Sackgasse endet.
Abb. 3. Google-Earth mit eingezeichnetem Verlauf des Ochsenweges und Standort Hörnerskulptur.
Abb. 1. Wegedenkmal Lürschau, Kr. SL-FL, Zustand 1995.
Das beschriebene Gebiet ist der Rest einer im Mittelalter noch großflächigen Heidelandschaft. Der Chronist Adam von Bremen (geb. vor 1050, gest. vermutlich 1081/85) erwähnt sie in Verbindung mit der Schlacht auf der „Lürschauer Heide“ (1043). Überlieferungen zufolge fand hier der Kampf zwischen norwegisch-dänischen Wikingern und einer auf Heerfahrt befindlichen slawischen Armee statt. Die slawischen Eindringlinge wurden damals von König Magnus dem Guten (1024 – 1047) vernichtend geschlagen. Nordische Quellen des 13. Jahrhunderts berichten dann von der „Hlyrskogheithi“, woraus sich ferner der dänische Ortsname „Lyrskov“ ableitet.
Das erhaltene Wegestück auf der „Lürschauer Heide“ stellt in Verbindung mit einer historischen Karte (Neynaber/Hemsen 1761) ein beredtes Zeugnis der ursprünglichen Wegeverhältnisse in und um Schleswig dar. Demnach gab es zu jener Zeit südlich der Passlage zwischen Arenholzer See und (ehemaligem) Rethsee ein aus fünf Paralleltrassen bestehendes Wegebündel, deren östlichste als „Weg von Schleswig nach Flensburg“ beschriftet ist. Die Karte zitiert ferner einen im Bereich der genannten Engstelle nach„Schubuy“ (Schuby) und „Hüsbuy“ (Hüsby) in Richtung „Klein Dennewerck“ (Klein Dannewerk) abzweigenden „Weg von Rendsburg nach Flensburg“. Dies ist der eigentliche „Ochsenweg“, der sich auch in den genannten Ortschaften als Straßenname erhalten hat.